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Ubuntu Server 11.04 LTS, snd_intel, Realtek ALC892 und ALSA

Vor ein paar Tagen habe ich Mainboard und CPU beim media pc getauscht. Das neue Board ist ein DH67BL von Intel und hat einen anderen Soundprozessor verbaut. Leider wird dieser vom aktuellen Paket im Repo nicht unterstützt.

Erkannt wird er als:

cat /proc/asound/card0/codec#0  | grep Codec
Codec: Realtek ALC892

 

Hier bzw. hier wird eine Lösung beschrieben.

Kurzfassung:

wget http://files.spacefish.biz/LinuxPkg-5.15rc1.tar.bz2
tar xvfj LinuxPkg-5.15rc1.tar.bz2
cd realtek-linux-audiopack-5.15

Bei Nicht-Ubuntu Systemen soll es wohl reichen, das install skript auszuführen, laut Readme.txt ist die Vorgehensweise etwas anders:

tar xvjf alsa-driver-1.0.23-5.15rc1.tar.bz2
cd alsa-driver-1.0.23
./configure –with-cards=hda-intel
make
sudo make install

Theoretisch kann man auch das install skript ausführen und den Fehler am Ende ignorieren, da es genau das selbe macht. Nach einem Neustart noch im alsamixer alle Kanäle „unmuten“.

Schlankes XBMC unter Ubuntu Server

Zur Installation von Ubuntu gibt es im Netz genügend Quellen und Anleitungen, die jeder an seine eigenen Bedürfnisse (RAID, LVM, Verschlüsselung) anpassen kann. Aus diesem Grund setze ich eine frische Installation voraus. Bei der Installation wurde der Nutzer xbmc angelegt.

1. Netzwerk

Da in diesem Setup auf die Installation einer grafischen Oberfläche wie Gnome oder KDE verzichtet wird, muss die Konfiguration über die Shell und nicht z.B. den Network Manager erfolgen. Im Wiki findet man eine passende Anleitung für die Einrichtung einer WLAN Verbindung mittels wpa_supplicant. Je nach WLAN Chip, kann es nötig sein, Kernelmodule zu laden bzw. zu blacklisten.

Als Beispiel hier die Konfiguration (/etc/network/interfaces) für ein WLAN mit WPA2 Verschlüsselung und fester IP:

auto lo
iface lo inet loopback auto wlan0

iface wlan0 inet static
address 192.168.1.2
gateway 192.168.1.1
dns-nameservers 8.8.8.8
netmask 255.255.255.0
wpa-driver wext
wpa-ssid WLAN
wpa-ap-scan 1
wpa-proto RSN
wpa-pairwise CCMP TKIP
wpa-group CCMP TKIP
wpa-key-mgmt WPA-PSK
wpa-psk _HIER_WPA2_KEY_EINTRAGEN_

 

2. Autologin

Als nächstes wird das automatische Anmelden eingerichtet. Dazu wird rungetty installiert

aptitude install rungetty

und anschließend in der Datei /etc/init/tty1.conf, die Zeile

exec /sbin/getty 38400 tty1

durch die folgende ersetzt

exec /sbin/rungetty –autologin BENUTZERNAME tty1

Dabei natürlich BENUTZERNAME durch euren Benutzer ersetzen. In diesem Kontext also mit xbmc.

 

3. Xorg & nvidia

Installation des Xservers und der proprietären Nvidia Grafiktreiber

aptitude install xorg aptitude install nvidia-current

Evtl. reicht anschließend der Aufruf von

nvidia-xconfig

um eine geeignete Grundkonfiguration für den Xserver zu erstellen.

Hier meine /etc/X11/xorg.conf für eine Geforce GT220 und einen LG 37LH4000 LCD-TV.

Section „ServerLayout“
Identifier     „Prop. Nvidia“
Screen      0  „Screen“ 0 0
EndSection

Section „ServerFlags“
Option      „Xinerama“ „off“
EndSection

Section „Module“
Load    „glx“
EndSection

Section „Monitor“
Identifier  „LG LCD“
Option      „VendorName“ „LG“
Option      „ModelName“ „37LH4000“
Option      „DPMS“ „true“
Option      „PreferredMode“ „1920×1080“
Option      „Position“ „0 0“
Option      „Rotate“ „normal“
Option      „Disable“ „false“
Option      „TargetRefresh“ „50“
Option      „DPI“ „180 x 180“
EndSection

Section „Device“
Identifier  „Geforce GT220“
Driver  „nvidia“
Option  „NoLogo“                „true“
Option  „DynamicTwinView“       „false“
Option  „FlatPanelProperties“   „Scaling = Native“
Option  „ModeValidation“        „NoVesaModes, NoXServerModes“
Option  „ModeDebug“             „true“
Option  „HWCursor“              „false“
EndSection

Section „Screen“
Identifier „Screen“
Device     „Geforce GT220“
Monitor    „LG LCD“
DefaultDepth     24
SubSection „Display“
Depth     24
Modes  „1920x1080_50“ „1920x1080_60_0“ „1920x1080_30“ „1920x1080_25“ „1920x1080_24“  „1920x1080_50i“ „1920x1080_60i“
EndSubSection
EndSection

Section „DRI“
Mode         0666
EndSection

 

4. Sound

Wir verwenden zur Tonausgabe ALSA, diese erfolgt über die onboard Soundkarte, genauer: über den optischen Digitalausgang an einen externen Verstärker. Wer den Ton über hdmi ausgeben möchte, findet hier oder hier evtl. Hilfe.

aptitude install alsa-base alsa-utils
alsamixer

Im Alsamixer alle Spuren am besten ein wenig aufdrehen. Darauf achten, dass unter den Spuren kein MM steht. Das bedeutet, dass die Spur gemutet ist. Zum „laut schalten“ die Spur auswählen und m drücken. Außerdem muss der Benutzer noch zur audio Gruppe hinzugefügt werden. Dies passiert mit

usermod -a -G audio xbmc

 

5. XBMC

Das xbmc Repository hinzufügen

aptitude install python-software-properties
add-apt-repository ppa:team-xbmc/ppa
aptitude update

und anschließend die standalone version von xbmc mit allen Abhängigkeiten installieren

aptitude install xbmc-standalone

Den korrekten Start kann man nun mit

xinit xbmc-standalone

testen. Damit das xbmc zukünftig automatisch gestartet wird, fügen wir die Zeilen

if [ -z „$DISPLAY“ ] && [ $(tty) == /dev/tty1 ]; then
xinit /usr/bin/ck-launch-session /usr/bin/xbmc-standalone
fi

in die Datei .bash_profile ein.

 

6. Fernbedienung mit Lirc

Verwendet wird die HP Media Center Fernbedienung (diese hier), welche von lsusb als

Bus 004 Device 002: ID 0471:0815 Philips eHome Infrared Receiver

erkannt wird. Nach der Installation von lirc mittels

aptitude install lirc

sollte automatisch der Konfigurationsdialog starten. Für die oben genannte Fernbedienung

Windows Media Center Transceivers/Remotes (all)

und

Microsoft Windows Media Center V2 (usb) : Direct TV Receiver

auswählen. Abschließend den lirc daemon noch zum Autostart hinzufügen:

update-rc.d lirc enable default

Im xbmc sollte keine weitere Konfiguration nötig sein.

 

7. Power Management

Das udisks Paket mit allen Abhängigkeiten mittels

aptitude install udisks

installieren und die Datei /var/lib/polkit-1/localauthority/50-local.d/custom-actions.pkla mit dem Inhalt

[Actions for xbmc user]
Identity=unix-user:xbmc
Action=org.freedesktop.upower.*;org.freedesktop.consolekit.system.*;org.freedesktop.udisks.*
ResultActive=yes

erstellen.

Jetzt nur noch das xbmc selbst einrichten und das war es. Viel Vergnügen!

Quellen:
http://wiki.ubuntuusers.de/autologin
http://wiki.xbmc.org/?title=XBMCbuntu
http://wiki.xbmc.org/index.php?title=HOW-TO_install_XBMC_for_Linux_on_Ubuntu_with_a_minimal_installation,_an_unofficial_Step-by-Step_Guide
http://forum.xbmc.org/showthread.php?t=38804
http://wiki.ubuntuusers.de/lirc
http://wiki.xbmc.org/index.php?title=Ubuntu_Suspend_/_Wake
http://forum.xbmc.org/showthread.php?t=73236
http://www.loggn.de/ubuntu-xbmc-10-0-dharma-pvr-repository/